Erhöhe die effektive Nachfrage und du schaffst Wirtschaftswachstum und Beschäftigung. Ein einfacher Zusammenhang der auf den Nobelpreisträger John Maynard Keynes zurückzuführen ist. Aber wie kann der Staat die effektive Nachfrage erhöhen? Er schafft sie einfach durch von ihm getätigte Investition. Das kann dann z.B. der Ausbau des Straßennetzes sein, eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes oder die Verbesserung der Schulen und Universitäten. Die Abwrackprämie aus dem Jahr 2009, bei der man für den Verkauf des Altwagens einen staatlichen Zuschuss von 2.5000 € bekommen hat, ist auch ein typisches Beispiel für keynesianische Nachfragepolitik. Damals hat man versucht mit dieser Maßnahme die konjunkturelle Flaute, ausgelöst durch die Finanzkrise bzw. damals noch Hypothekenkrise, etwas abzufedern und somit eine Rezession zu verhindern.
Wer hat den Größten – Militäretat?
Ein andere Möglichkeit des Staates die Gesamtnachfrage zu steigern, ist aber auch die Möglichkeit vermehrt in die Verteidigung des eigenen Landes zu investieren. Das heißt neue Panzer kaufen, neue Euro-Fighter kaufen, Spezialisten ausbilden, die sich im digitalen Neuland auskennen und den Staat vor Spionage schützen oder aber auch das Forschen nach neuen Waffentechnologien. Dabei ist klar, dass es Länder gibt, die der Landesverteidigung einen hohen Stellenwert beimessen und Länder, die dem Rüstungsbereich nur einen kleinen Beitrag in ihrer Haushaltsplanung widmen. Nun wurde aber durch das Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) bekannt, wer die größte Rüstungsnation der Welt ist und wer in der letzten Zeit die höchste Steigerung des Militäretats durchgeführt hat. Die Infografik zeigt hierbei die gewonnen Erkenntnisse.
Natürlich ist es keine große Überraschung, dass die USA die größte Rüstungsmacht der Welt ist. Viel interessanter ist dabei aber der Fakt, dass der Militäretat der USA genauso hoch ist, wie die Summe der Militärausgaben der 10 nächstfolgenden Länder. In Zahlen ausgedrückt heißt das, dass die USA 2012 insgesamt 682 Milliarden US-Dollar für die Verteidigung ihres Landes ausgegeben haben, während zum Vergleich die Länder China, Russland, Großbritannien, Japan, Frankreich, Saudi-Arabien, Indien, Deutschland, Italien und Brasilien in der Summe nur auf Ausgaben in Höhe von 652 Milliarden US-Dollar kommen.
Wie viel gibt Deutschland für das Militär aus?
Zum Vergleich: Deutschland hat in 2012 gerade einmal 45,8 Milliarden US-Dollar für militärische Zwecke ausgegeben. Das entspricht einem Anteil am Bruttoinlandsprodukt von 1,4 %. Die USA geben hingegen 4,4 % ihres Bruttoinlandsproduktes für solche Zwecke aus. Überraschend an der Studie des SIPRI ist aber auch die Veränderung des Militäretats der einzelnen Länder im Zeitvergleich. So hat die USA im Zeitraum von 2003 bis 2012 ihre Militärausgaben um lediglich 32 % erhöht, während Russland mittlerweile 113 % mehr Geld für die Landesverteidigung ausgibt und China sogar 175 %. Bei solchen Wachstumszahlen bleiben die Vereinigten Staaten von Amerika also nicht mehr lang die globale Weltpolizei.
Besonders vor dem Hintergrund aktueller Abhörskandale oder der Situation in der Ukraine lassen solche Zahlen schnell aufschrecken. Es bleibt also abzuwarten ob es in absehbarer Zeit zur Einsicht der Machtelite kommt und das Geld für sinnvollere Zwecke wie z.B. den Ausbau von Schulen oder der Medikamentenforschung genutzt werden wird.
Aber man darf ja noch träumen.
Quelle: SIPRI