Zara, das Modeunternehmen aus Spanien, kämpft an der vordersten Front des neuen Fast-Fashion-Trend, bei dem Geschwindigkeit und Verfügbarkeit das neue kleine Schwarze sind. 1975 wurde das Unternehmen gegründet und besitzt mittlerweile über 2.000 Stores in mehr als 77 Ländern. Das dazugehörige Mutterunternehmen – Inditex – machte im Jahr 2013 einen Umsatz von 17 Milliarden Dollar und half damit dem Gründer Amancio Ortega – ein aus ärmlichen Verhältnissen stammenden Menschen – der 4. reichste Mensch der Welt zu werden.
Das ist der Masterplan von Zara
Zaras Hauptsitz ist das als The Cube bekanntgewordene futuristische Gebäude in La Coruña im Nordwesten Spaniens. Von dort aus entwickeln die Mitarbeiter über 30.000 verschiedene Designs im Jahr die sich häufig an den Designs anderer großer Modemarken orientieren. Das besondere an Zara ist dabei die Schnelligkeit und die Anpassung an lokale Bedürfnisse. Als Madonna z.B. 2001 drei Wochen lang Konzerte in ganz Europa gab, konnten die Besucher bereits zum Ende der drei Wochen Kleider in Anlehnung an Madonnas Bühnenshow kaufen
Das Modelabel ist so aufgestellt, dass es so gut wie alle Arbeitsabläufe selbst übernimmt. Vom Design bis hin zur Produktion übernimmt das Unternehmen alle Aufgabenbereiche. Man erhofft sich dadurch eine bessere Qualitätskontrolle. Schwer zu glauben bei den Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter. Statt auf faire Löhne zu setzen, konzentrieren sich die Arbeitskräfte eher auf ärmere osteuropäische Länder, um die Gesamtkosten niedrig zu halten. In afrikanischen Ländern findet allerdings so gut wie keine Produktion durch Zara statt.
Das Ziel Zaras ist natürlich ein massenhafter Absatz ihrer Kleidungsstücke. Man verkauft spezielle Ware für jede Jahreszeit und versucht den Kunden somit immer zum Neukauf zu überreden. Neue Kleidung erreicht die Stores aller zwei Woche – bei Fans mittlerweile als Z Day bekannt – und lockt die Kunden somit immer wieder neu ins Modegeschäft. Das weltweite Versandzentrum des Zara-Konzern verschickt wöchentlich über 2,5 Millionen Kleidungsstücke mit dem Credo, dass nie etwas länger als 72 Stunden im Lager liegen soll.
Die Kleidung wird bevor sie in die Läden kommt bereits in der Zentrale gebügelt und etikettiert, um den Mitarbeitern somit mehr Zeit für das reine #verkaufen zu schaffen. Um noch mehr über die Kunden zu erfahren, werden auch Statistiken darüber erfasst, wie viel Kleidungsstücke nicht gekauft wurden, obwohl sie bereits anprobiert wurden.
Zara ist ein harter Konkurrent
Der durchschnittliche Zara-Besucher schaut sechs mal häufiger bei Zara vorbei als bei anderen Konkurrenten, was schon viele Konkurrenzunternehmen in den Ruin getrieben hat, nachdem ein Zara-Store nebenan eröffnet wurde. Als Zara einen neuen Store in China eingeweiht hat, kommentierte ein Marktbeobachter das Ganze mit dem Ausspruch
„it just murdered everything around it“.
Als wäre das aber noch nicht genug, zeigt die erste Zara-Shop-Eröffnung in Australien einen noch schlimmeren Ausgang. Innerhalb der ersten 3 Minuten waren bereits 80 % des gesamten Sortiments vergriffen. Kein Wettbewerber konnte hier mithalten
Einkaufende Frauen dieser Welt lieben zwar Zara aber die Fashion-Elite dieser Welt ist nicht so gut auf das Unternehmen aus Spanien zu sprechen. Ein Designer sagte über Zara einmal
„we spend a fortune researching and working up ideas, then Zara comes along and walks off with them for nothing“
Das unglaubliche an Zara ist jedoch, dass dieser Erfolg nahezu ohne Werbung erreicht werden konnte. Gründer Amancio Ortega sieht Werbung nur als nutzlose Ablenkung und verharrt deshalb auf dem No-Advertising-Trend.
Zara ist also mehr als nur eine Modemarke. Was haltet ihr von dem Geschäft? Kauft ihr gern bei Zara ein und seht ihr die Sucht nach Zara in Deutschland genauso ausgeprägt wie in anderen Ländern der Welt? Schreibt es in die Kommentare!