Wer erfand die Glühbirne?


Fragt man Menschen nach dem Erfinder der Glühbirne, so wird man in den meisten Fällen Thomas Alva Edison zu hören bekommen. Tatsächlich ist das aber nur die halbe Wahrheit, denn ein Anderer brachte bereits zwei Jahre zuvor Licht ins Dunkel.

Die frühe Entwicklung elektrischer Glühlampen

Bei der Entwicklung elektrischer Glühlampen brachte der Franzose Louis Jacques Thénard den Stein ins Rollen, denn er entdeckte, dass man Metalldrähte zur hellen Glut bringen kann und entfachte damit den Forscherdrang vieler Zeitgenossen. So wurde im Laufe der nächsten Jahrzehnte in vielen Ländern an elektrischen Leuchtquellen geforscht, obwohl die Erfolge zunächst nur von kurzer Dauer waren.

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Das erste funktionierende Modell entwickelte 1835 der Schotte James Bowman Lindsay, doch die Leuchtkraft war gering und die Brenndauer nur sehr kurz. Offenbar kam ihm aber nicht die zündende Idee, die seine Erfindung verbessern konnte, sodass er sich dem aus seiner Sicht vielversprechenderen Thema der drahtlosen Telegraphie zuwandte.

Das erste Patent einer elektrischen Glühlampe erhielt Frederick de Moleyns im Jahr 1841. Seine Erfindung arbeitete mit Kohlepulver zwischen Platindrähten, das in einem luftleeren Glaskolben zum Glühen gebracht wurde. Ein weiteres Patent wurde 1845 dem Amerikaner John Wellington Starr zugeschrieben, der hingegen Kohlestifte als Leuchtmittel nutzte. Obwohl auch in diesem Fall noch nicht an eine kommerzielle Nutzung zu denken war, so waren sie dennoch bereits auf der richtigen Spur – doch sie scheiterten an den technischen Voraussetzungen zur Erzeugung eines echten Vakuums.

Der wahre Erfinder der Glühbirne: Joseph Wilson Swan

Da diese und weitere patentierte Glühlampen für den praktischen Gebrauch bislang ungeeignet waren, strengten immer mehr große Männer dieser Zeit ihre Geister an – in der Hoffnung, den großen Wurf zu landen. Für Joseph Wilson Swan wurde dieser Traum wahr, denn die erste elektrische Glühbirne, die tatsächlich flächendeckend nutzbar war, entsprang seinen Gedanken.

Joseph Wilson Star nach 1900

Der britische Physiker und Chemiker arbeitete mehrere Jahre an diesem Projekt und konnte 1878 endlich ein Modell vorstellen, in dem ein Kohlestift in einem Vakuum glühte. Da die technische Entwicklung vom Vakuumpumpen deutliche Fortschritte machte, konnte er eine ausreichende Lichtausbeute, bei moderatem Energieaufwand über eine längere Zeit erzielen und ließ sich seine Erfindung noch im selben Jahr in England patentieren. Daraufhin verbreitete sich seine Glühbirne schrittweise in ausgewählten Gebäuden des Landes – angefangen mit seinem eigenen Haus in Gateshead im Nordosten Englands.

Edison: zu spät und dennoch erfolgreich

Erst 1880 gelang dem amerikanischen Erfinden Thomas Alva Edison der gleiche Durchbruch und auch er erhielt dafür ein Patent, am 27. Januar 1980. Auch er nutzte kohlenstoffbasierte Leuchtmittel und fand am Ende heraus, dass sich verkohlte Bampusfasern am besten eigneten.

Sowohl Edison als auch Swan gründeten im Jahr ihrer Erfindung je ein Unternehmen, die sich im Jahr 1883 als Kläger und Beklagter gegenüberstanden. Denn die Edison Electric Light Company beschuldigte Swan, Edisons Patent verletzt zu haben. Vor Gericht ging der Fall aber nie – die beiden klugen Männer einigten sich schnell und bündelten ihre Kräfte in der Edison & Swan United Electric Light Company statt ihre Zeit mit Patentstreitigkeiten zu verschwenden. Damit waren die Weichen für den kommerziellen Erfolg der Glühbirne und den Niedergang der Gaslampe gestellt.


Habt Ihr gewusst, dass Joseph Swan die Glühbirne erfand? Oder kennt Ihr vielleicht die Geschichte des vermeintlich wahren Erfinders Heinrich Göbel? Was sagt Ihr zu der Geschichte? Wir sind gespannt auf Eure Kommentare!

René

Mich faszinieren besonders politische sowie wirtschaftliche Zusammenhänge in der Welt. Dazu recherchiere ich gern selbst und werde euch die Früchte meiner Arbeit regelmäßig präsentieren. Außerdem liebe ich Filme, sodass ihr euch auch auf das ein oder andere Review freuen dürft.

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