Immer wieder gibt es Menschen, die behaupten, über übersinnliche Fähigkeiten zu verfügen. Viele Beispiele dafür zeigten sich in der Uri Geller Show, die vor einigen Jahren im Fernsehen lief. Klar waren dabei eher Illusionisten am Werk. Doch gibt es vielleicht tatsächlich Menschen mit paranormalen Fähigkeiten? Die James Randi Educational Foundation wollte genau das mit der One Million Dollar Paranormal Challenge herausfinden.
Vom Zauberer zum Aufklärer
Der gebürtige Kanadier James Randi war seit den 50er Jahren als professioneller Bühnenzauberer und Entfesselungskünstler tätig. Durch viele Auftritte in der US-amerikanischen TV-Show Wonderama kam er als The Amazing Randi zu gewissem Ruhm. International wurde er jedoch erst bekannt, als er sich mit Uri Geller anlegte. Der israelische Mentalist behauptet bei seinen Auftritten immer wieder, übersinnliche Kräfte zu besitzen. Das nahm James Rand zum Anlass, das Buch The Magic of Uri Geller zu verfassen, in dem er die Kunststücke Uri Gellers als gewöhnliche Zaubertricks entlarvte.
In den nächsten Jahren kam es immer wieder zu öffentlichen Auseinandersetzungen zwischen beiden. Besonders spannend war dabei ein Auftritt Uri Gellers in der Tonight Show, die von James Randi vorbereitet worden war. Er stellte sicher, dass Uri Geller die Requisiten nicht manipulieren konnte, weshalb dieser nicht imstande war, seine typischen Effekte vorzuführen. In der Öffentlichkeit machten sich dadurch vermehrt Zweifel an den Fähigkeiten von Uri Geller breit.
Insgesamt klagte der Mentalist bei drei verschiedenen Gelegenheiten auf Schadensersatz, doch stets wurde er abgewiesen. Doch Geller war nicht der einzige, mit dem James Randi abrechnen wollte. Immer wieder brandmarkte er vermeintlich übersinnlich Begabte als Betrüger und Scharlatane, wenn sie sich durch die Vorführung einfacher Tricks an anderen Menschen bereicherten.
Projekt Alpha
Durch ein Experiment, das er in den Jahren 1982 und 1983 durchführte, schaffte es James Randi erneut in die Schlagzeilen. Denn er schleuste angeblich psychokinetisch Begabte in ein Untersuchungszentrum für parapsychologische Fähigkeiten ein. Das Labor wurde von der Washington University unterhalten und dank einer Spende von einer halben Million Dollar durch James Smith McDonnell – ein Anhänger der Parapsychologie – ins Leben gerufen.
Randi beauftragte zwei befreundete Amateur-Magier, sich in dem Institut vorzustellen und die Wissenschaftler mithilfe einfacher Tricks zu täuschen. Der Plan ging auf, denn die Tester waren schlussendlich wirklich überzeugt, dass die beiden Probanden tatsächlich durch mentale Kräfte Metall verbiegen, fotografische Filme belichten und Objekte bewegen konnten. Nachdem Randi die wahre Identität der beiden Testpersonen publik machte, wurde das McDonnell Laboratory geschlossen. Damit war es James Randi im Rahmen von Projekt Alpha erneut gelungen, echte Aufklärungsarbeit zu leisten.
Die One Million Dollar Paranormal Challenge
Im Jahr 1996 gründe Randi schließlich die JREF – die James Randi Foundation. Ziel der gemeinnützigen Organisation sind die wissenschaftliche Erforschung von Parawissenschaften sowie die Aufklärung der Öffentlichkeit. Ein wichtiges Element davon war die One Million Dollar Paranormal Challenge. Darin wurde jedem Teilnehmer eine Million Dollar versprochen, der seine übersinnlichen Fähigkeiten unter wissenschaftlichen Bedingungen nachweisen kann. Dafür müssen sich zuvor beide Parteien einig werden, was als Erfolg gewertet wird. Experten bewerteten dieses Vorgehen als bedeutsames Element des wissenschaftlichen Nachweis.
Angefangen hat alles im Jahr 1964. James Randi versprach demjenigen 1.000 Dollar, der seine paranormalen Fähigkeiten objektiv nachweisen konnte. Da er die Summe jedoch nie auszahlen musste, wurde sie immer weiter erhöht. Irgendwann winkte sogar ein stattliches Preisgeld von einer Million Dollar. Doch obwohl es unzählige Bewerber gab, konnte kein einziges Mal der heiß begehrte Nachweis durchgeführt werden. Für viele Menschen mag das der Beweis sein, dass solche Fähigkeiten tatsächlich nicht existieren. Oder wollen sich wirklich Begabte vielleicht nur nicht zu erkennen geben?
James Randi Educational Foundation heute
James Randi zog sich 2008 ins Privatleben zurück und machte den Astronomen Phil Plait zu seinem Nachfolger. Im Laufe der nächsten Jahre wandelte die Stiftung ihre Ausrichtung unter wechselnder Leitung und stellte die One Million Dollar Paranormal Challenge im Januar 2015 ein. Heute unterstützt die James Randi Educational Foundation mit ihrem Vermögen Projekte, die kritisches Denken fördern sollen.
Wie findet Ihr das Aufklärungsstreben von James Randi? Konnte er Euch von der Nichtexistenz paranomaler Fähigkeiten überzeugen oder glaubt Ihr an solche Phänomene? Wir sind gespannt auf Eure Kommentare!