Klimawandel – So haben sich Temperatur, Meeresspiegel und Eismassen entwickelt


Gerade ist der wärmste Dezember seit Beginn der Wetteraufzeichnungen zu Ende gegangen, wie der Deutsche Wetterdienst in einer Pressemitteilung verlauten ließ. Dabei betrug die durchschnittliche Temperatur in Deutschland 6,4°C und lag damit stolze 5,6 Grad über dem historischen Mittelwert. Auch wenn dieser Temperaturrekord nicht gleich auf einen nachhaltigen Klimawandel hindeutet, so ist dennoch Vorsicht geboten. Wir zeigen Euch, wie sich das Klima in den letzten Jahrzehnten geändert hat, was aktuell passiert und was das für die Zukunft bedeutet.

Klimawandel führt zur weltweiten Temperaturerhöhung

Dass sich der weltweite Temperaturdurchschnitt seit Beginn der Aufzeichnungen deutlich erhöht hat, wissen sicherlich die meisten Menschen. Seit dem Jahr 1906 stieg dieser um 0,74°C an. Die stetige Erderwärmung lässt sich aber nicht nur an der durchschnittlich gemessenen Temperatur, sondern auch an der Zahl der Hitze- sowie Kälterekorde ablesen. Denn die Tage, die überdurchschnittlich heiß waren haben gegenüber denen, die überdurchschnittlich kalt waren deutlich zugenommen. Wie die Temperaturentwicklung aber genau vonstatten ging, hat die NASA in einem Video veranschaulicht.

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Aber natürlich manifestiert sich der Klimawandel nicht nur an Land sondern auch im Wasser. Denn auch die Durchschnittstemperatur der Weltmeere hat sich erhöht. Zwar war der Anstieg absolut betrachtet weniger dramatisch als oberhalb des Meeresspiegels, jedoch muss dabei berücksichtigt werden, welch gigantische Masse die Ozeane stellen. Es war also ein deutlicher Zuwachs an Sonneneinstrahlung nötig, um die Wassertemperatur großräumig zu erhöhen.

Schmelzende Gletscher

Ein weiterer wichtiger Indikator für den Umfang des Klimawandels stellt die kumulierte Eismasse der weltweiten Gletscher dar. Bereits seit 1894 wird die Entwicklung von Gletschern beobachtet, um eine Massebilanz aufzustellen. Seitdem haben sich die Untersuchungsmethoden stetig weiterentwickelt und die Datenbasis wurde einer dauernden Erweiterung unterzogen.

Klimawandel
Abschmelzen des Russel-Gletschers auf Grönland

Seit 1980 werden 37 Gletscher in zehn Gebirgsregionen überwacht. Diese sind über den gesamten Globus verteilt, sodass das folgende Urteil auf einem soliden Fundament fußt. Das Intergovernmental Panel on Climate Change kam zu dem Ergebnis, dass die Gletscher weltweit schwinden und sich dieser Masseverlust seit den 1960er beschleunigt hat. Daher lässt sich schlussfolgern, dass die seit dieser Zeit ansteigende Emission von Treibhausgasen und die dadurch entstehende Temperaturerhöhung für den Rückgang der wärmeempfindlichen Eispanzer verantwortlich ist.

Klimawandel lässt Meeresspiegel steigen

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Aufgrund der klimatischen Entwicklungen stieg der Meeresspiegel im vergangenen Jahrhundert bereits um bis zu 20 Zentimeter. Dabei beschleunigte sich die Geschwindigkeit, mit der der Pegel jedes Jahr ein bisschen höher klettert, auf 3,2 Millimeter. Verglichen mit dem Durchschnitt der 80 Jahre zuvor entspricht das einer Verdopplung des Anstiegtempos.

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Zwischen 1870 und 2009 betrug der Anstieg des Meeresspiegels ca. 25 cm

Ein Großteil ist allerdings nicht auf die Schnee- und Eisschmelze zurückzuführen sondern schlicht auf die Temperaturerhöhung selbst. Denn ebenso wie andere Stoffe dehnt sich auch Wasser aus, wenn es erwärmt wird. Somit lässt sich der stetige Anstieg von Normalnull dennoch der globalen Erwärmung zuschreiben. Allerdings hinterlassen die ins Meer schmelzenden Eismassen trotzdem ihre Spur – knapp ein Fünftel des Anstiegs des Meeresspiegels ist allein auf das Schmelzen der Grönland-Gletscher zurückzuführen. Sollte das Zwei-Grad-Ziel, auf das man sich kürzlich in Paris einigte, eingehalten werden, so dürften noch 50.000 Jahre vergehen bis das Grönland-Eis sich komplett verflüssigt hat. Doch: Wehret den Anfängen!

Tier- und Pflanzenwelt

Neben den maritimen Veränderungen geht der Klimawandel auch an Flora und Fauna nicht spurlos vorüber. Beispielsweise verlagerten sich zahlreiche Lebensräume vom Äquator hin zu den Polen. Während der letzten Jahrzehnte wurden im Durchschnitt Bewegungen von jährlich 1,7 Kilometern beobachtet.

Auch der Biorhythmus der Lebewesen verändert sich durch den Klimawandel – Vögel brüten früher und Blumen beginnen eher zu erblühen. Beispielsweise schlüpfen die Raupen einer australischen Schmetterlingart inzwischen etwa zehn Tage früher als das vor 65 Jahren der Fall war. Doch das ist natürlich nicht das einzige Beispiel. So wurde in Großbritannien der Blütebeginn von 405 Pflanzenarten über die letzten 250 Jahre untersucht. Das Ergebnis: Seit 1760 haben die Pflanzen nie so früh zu blühen begonnen wie heute. Es könnten nun viele weitere Indizien aufgeführt werden, doch die Botschaft ist klar: Die Erde erwärmt sich und wenn die Menschheit nichts dagegen unternimmt, werden irreparable Veränderungen die unausweichliche Konsequenz sein.


Was sagt ihr zu diesen erschreckenden Zahlen? War Euch bereits bewusst, wie sehr der Mensch die Erde durch sein rücksichtsloses Verhalten verändert hat? Glaubt Ihr, dass das Klimaziel von Paris sich positiv auswirken wird? Schreibt Eure Meinung doch einfach in die Kommentare und lasst uns diskutieren!

Titelbild: Wikipedia/Tvb stubai

René

Mich faszinieren besonders politische sowie wirtschaftliche Zusammenhänge in der Welt. Dazu recherchiere ich gern selbst und werde euch die Früchte meiner Arbeit regelmäßig präsentieren. Außerdem liebe ich Filme, sodass ihr euch auch auf das ein oder andere Review freuen dürft.

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