Eine schwere Krankheit wie Diabetes erfordert permanente Wachsamkeit der Patienten. Wie passt Körperschmuck dazu? Ganz einfach – mit dem Tattoo für Diabetiker! Doch was steckt dahinter?
Wer Diabetes hat, muss permanent messen
Eine Tätowierung ist Geschmackssache, ganz klar. Einige Zeitgenossen lehnen so etwas von vornherein ab, andere sind dafür. Die aber haben vielleicht Sorgen, wie der Hautschmuck im Alter mal aussehen wird. Dann gibt es noch jene Menschen, die sagen: gefällt mir, ich mach‘ das einfach. Seit kurzem gibt es noch eine vierte Gruppe: Menschen, die an Diabetes leiden. Doch wie passt das zusammen?
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Teams des MIT und der Harvard Medical School haben für Diabetes-Patienten eine brandneue Art der Blutkontrolle entwickelt. Denn die müssen den Blutzucker permanent messen, was heute dank des Fortschritts aber schon wesentlich einfacher ist als früher. Es gibt ja handliche Geräte, die sie einfach mit sich führen können. Und dennoch blieb ein gewisses Potenzial zur Verbesserung.
Diabetes-Kontrolle per Tätowierung
Denn die Wissenschaftler dachten sich offensichtlich, dass es super wäre, wenn Patienten nicht ständig kontrollieren müssten. Da hatten sie eine zündende Idee – jedenfalls für Patienten, die Körperschmuck nicht direkt ablehnen: Tätowierungen! Also machten sie sich daran, spezielle Tattoos zu entwickeln, die mit einer Spezialtinte gestochen werden. Was klingt wie ein irrer Gag aus der Medizin, funktioniert tatsächlich. Aber wie?
Es ist ziemlich simpel – die spezielle Tinte wechselt ganz einfach ihre Farbe, wenn mit dem Blutzuckerwert etwas nicht stimmt. Noch ist das Verfahren nicht massentauglich, sondern befindet sich in der Testphase. Doch es sieht wohl ganz gut aus. Die Forscher testen die Funktion an der Haut von Schweinen, die der des Menschen nicht unähnlich ist. Und es scheint zu funktionieren. Wenn das Blut zu viel Glukose enthält, soll sich die Tätowierung des Diabetes-Kranken braun färben. Nimmt der Natriumanteil zu, ändert sich die Farbe in Grün.
Noch nicht endgültig zum Einsatz bereit
Was noch fehlt, sind Tests hinsichtlich anderer Auswirkungen. Wie etwa ist es, wenn Allergien ins Spiel kommen? Ist die spezielle Wirkung der Tinte auf ewig garantiert oder verliert sie irgendwann ihre Fähigkeiten? Verträgt die menschliche Haut – jenseits von Allergien – solche Eingriffe? Wer unter Diabetes leidet und Tattoos mag, für den sind das gute Nachrichten. Auch, wenn ein Tattoo für die Ewigkeit ist. Doch auch Diabetes bekommt man leider nicht mehr los. Insofern sind die Tätowierungen schon mal eine gute Idee.
Hast du schon mal von ähnlich hilfreichen Dingen gehört, die in der Körperkunst medizinisch eingesetzt werden? Dann lass‘ es uns doch unbedingt wissen – und viel Spaß beim Diskutieren!