Wim Hof – The Iceman: Niemand erträgt Kälte besser


Wer einen Blick in das Guinness-Buch der Weltrekorde wirft, der staunt oft nicht schlecht. Die Menschen, die sich darin finden, haben schier Unglaubliches verbracht und wurden daher im Buch der gleichnamigen Bierbrauerei verewigt. Auch der Niederländer Wim Hof hat es ins Buch geschafft – sogar gleich 21 Mal. Er bestieg die höchsten Berge der Welt in Shorts, lief einen Marathon ebenso spärlich bekleidet nördlich des Polarkreises und legte eine Strecke von 66 Metern unter dem Eis schwimmend zurück. Wie kann ein Mensch das aushalten? Wir sagen’s Euch!

Die Geschichte von Wim Hof

Der inzwischen Weltbekannte Extremsportler wurde 1959 in Sittard in den Niederlanden als eines von neun Kindern geboren – darunter auch sein eineiiger Zwillingsbruder Andre. Die Liebe zur Kälte entdeckte er, als er mit 17 Jahren den plötzlichen Drang verspürte, ins eiskalte Wasser eines Kanals in Amsterdam zu springen.

„Ich ließ mich ins Wasser gleiten und … Boom! Dieses Gefühl lässt sich nicht in Worte fassen. So begann meine Liebesbeziehung zur Kälte.“

Quelle: Die Zeit.

Die nächsten Tage ging er immer wieder in das kalte Wasser und gewöhnte seinen Körper im Laufe der Jahre an kalte Umgebungen. Er begann über das Erlebte zu sinnieren und sprach mit anderen über seine Gedanken. Doch bald schon wurden auch Fernsehsender auf Wim Hof aufmerksam, die ihn zu immer neuen Weltrekorden herausforderten.

Wim Hof hält 26 Weltrekorde

Bis heute hält der Extremsportler 26 Weltrekorde, von denen 21 im Guinness-Buch auftauchen. So bestieg er im Februar 2009 innerhalb von zwei Tagen den Gipfel des Kilimandscharo nur mit Shorts und Schuhen bekleidet. Sogar den Mount Everest wollte er 2007 in dieser Montur erklimmen, musste dann jedoch aufgrund einer Fußverletzung bei 7.400 Metern abbrechen.

Zudem lief er 2009 einen Marathon nördlich des Polarkreises in nur fünf Stunden und 25 Minuten bei -20 Grad Celsius und stieg über die Jahre hinweg für eine immer längere Zeit in einen Tank voller Eis. Bis zum Hals begab er sich in den frostigen Behälter und stellte 2014 den Rekord von einer Stunde, 53 Minuten und 10 Sekunden auf.

Wim Hof

Doch nicht nur unter dem Nullpunkt fühlt sich Wim Hof wohl. Auch extreme Hitze scheint er problemlos verkraften zu können, denn im September 2009 lief er einen Marathon in der Wüste Namib in Namibia ohne auch nur einen Tropfen Wasser zu sich zu nehmen. Bis zu 40 Grad Celsius zeigte das Thermometer an diesem Tag an, doch das konnte ihm offenbar nichts anhaben.

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Natürlich riefen diese scheinbar übermenschlichen Leistungen irgendwann auch Wissenschaftler auf den Plan. Denn bis dahin war das Ertragen solch extremer Zustände schier unvorstellbar.

Wie hält Wim Hof die Kälte aus?

In einer Studie der Universität von Minnesota sollte untersucht werden, ob körperliche Besonderheiten für seine Resistenz gegen extreme Hitze und Kälte verantwortlich sind. Doch das Ergebnis fiel negativ aus – es konnten keine Auffälligkeiten festgestellt werden.

Allerdings wies eine andere Studie 2014 nach, dass er durch eine spezielle Atemtechnik einen Adrenalinanstieg sowie eine Erhöhung seiner Pulsfrequenz herbeiführen kann. Laut eigenen Aussagen Hofs erkennen inzwischen immer mehr Wissenschaftler seine selbst entwickelte Wim-Hof-Methode als Ursache für seine Fähigkeiten an. Doch worin besteht diese?

Wim Hof

Die Wim-Hof-Methode

Die Methode, die Wim Hof entwickelte, basiert auf der tibetanischen Meditationspraxis Tummo, einer Geistesübung mit dem Ziel, die Körpertemperatur zu steigern und unempfindlich gegenüber äußeren Umständen zu werden. Ein zentrales Element ist dabei das dreißigmalige tiefe Ein- und Ausatmen, das von Luftanhalten gefolgt wird.

Wim Hof beschreibt, dass man seinen Körper dadurch größtenteils von Kohlenstoffdioxid befreit und keinen Drang mehr zur Atmung verspürt. Danach ist es auch kein Problem, mehrere Minuten die Luft anzuhalten. Der Effekt, der dabei erzielt wird, ist die Ausschüttung einer großen Menge Adrenalin, das zur Unempfindlichkeit gegenüber äußeren Umständen beiträgt. Darüber hinaus gehört auch das regelmäßige Trainieren des Gefäßsystems zur Methode. Indem der Körper immer wieder der Kälte ausgesetzt wird, werden Gefäße und Muskeln widerstandsfähiger und funktionieren besser.

Der letzte Eckpfeiler dreht sich um die Gedanken. Indem man seinen Geist frei macht, sich auf die Kälte und auf das erlebte Gefühl fokussiert, kann es gelingen, die körpereigenen Prozesse zu steuern. So konnte man unter wissenschaftlichen Bedingungen nachweisen, dass Wim Hof nur durch seine Gedanken die eigene Körpertemperatur erhöhen kann.


Was sagt Ihr zu den übermenschlichen Leistungen von Wim Hof? Kanntet Ihr ihn bereits aus den Medien oder konnten wir Euch mit diesem unglaublichen Fakt zum Staunen bringen? Und falls Ihr sogar schon Erfahrungen mit seiner Methode gemacht habt oder andere Techniken kennt, dann lasst uns in den Kommentaren darüber diskutieren!

Quelle Titelbild: Flickr/DJANDYW.COM AKA NOBODY

René

Mich faszinieren besonders politische sowie wirtschaftliche Zusammenhänge in der Welt. Dazu recherchiere ich gern selbst und werde euch die Früchte meiner Arbeit regelmäßig präsentieren. Außerdem liebe ich Filme, sodass ihr euch auch auf das ein oder andere Review freuen dürft.

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