Videospiele waren eine lange Zeit nur etwas für Kinder und auf keinen Fall mit einer millionenschweren Industrie wie der Film- oder Musikindustrie zu vergleichen. Spiele wie Grand Theft Auto 5 zeigen allerdings, dass die Zeiten sich geändert haben. Mit ca. 800 Mio. Dollar Umsatz in den ersten 24 Stunden nach Verkaufsstart war das Spiel erfolgreicher als manch große Hollywood-Produktion. Mit der wachsenden Industrie wird auch ein Begriff immer häufiger genannt – Pro Gaming – also professionelles Spielen, mit dem Ziel sein Geld damit zu verdienen. Dabei haben sich insbesondere in den letzten Jahren interessante Entwicklungen gezeigt. Deshalb hier nun 5 unglaubliche Fakten über das Pro-Gaming:
1. Es gibt bereits eine gigantische Zahl an Zuschauern für Pro-Gaming-Spiele im eSports
Wenn es um die Übertragung von Pro-Gaming-Spielen geht, stößt man unweigerlich auf den Streaming-Dienst Twitch. Diese Website hat es sich zum Ziel gemacht, jedem Spieler eine Live-Übertragung seiner Spielesession zu ermöglichen und gleichzeitig auch große Wettkämpfe im E-Sports auszustrahlen. Grundsätzlich ist das alles wie eine Live-Version von YouTube mit Fokus auf Computerspielen. Der Dienst ist aber bereits schon so groß, dass er der fünft größte Trafficverursacher in den USA geworden ist. D.h. die Seite verursacht zwar weniger Traffic als YouTube oder Netflix aber dafür mehr als Google oder Facebook! Der durchschnittliche Zuschauer verweilt dabei ca. 28 Minuten auf Twitch. Das ist länger als eine Sitcom wie Two and a half Man oder Big Bang Theory dauert. Gleichzeitig verbrachten 2013 ca. 58 % aller Twitch-Nutzer ca. 20 Stunden in der Woche mit dem Anschauen von Pro-Gaming-Streams. Das sind fast 3 Stunden am Tag. Ein Ergebnis, über das sich jeder Fernsehsender freuen würde.
2. Man kann durch Pro-Gaming und eSports reich werden
Um mit Pro-Gaming sein Geld zu verdienen und auch reich zu werden, gibt es eigentlich zwei Möglichkeiten. Die erste Variante ist sich eine große Fanbase aufzubauen und durch Werbeeinblendungen während der eigenen Sessions Geld zu verdienen. So macht es unter anderem auch Twitch Partner Roberto Garcia, der auf Twitch unter seinem Pseudonym Towelliee zu finden ist. Nach eigenen Angaben machte er 2013 einen Gesamtgewinn von 96.000 $ – das besondere an ihm: wie PewDiePie ist er selbst kein Pro-Gamer sondern versucht seine Sessions durch einen eigenen Charakter besonders zu machen.
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Die zweite Variante um im Pro-Gaming Geld zu verdienen, ist der Sieg bei einem großen E-Sports-Turnier. Die Siegespreise variieren mittlerweile in eine Höhe von 400.000 $ bis hin zu einer Million $. Für die größten Turniere sind Preisgelder bis zu 3 Millionen Dollar mittlerweile auch keine Seltenheit mehr. Um hier allerdings ganz vorn mitzuspielen ist ein täglicher Trainingsaufwand notwenig vergleichbar mit dem eines Profifussballers.
3. E-Sport ist eigentlich fast genauso wie richtiger Sport
Was macht richtigen Sport eigentlich aus? Fans, Wettbewerb und rivalisierende Mannschaften? Wenn ja, dann ist E-Sport absolut identisch zu herkömmlichen Sport. Auch der Trainingsaufwand ähnelt dem, herkömmlicher Sportarten. Genauso wie der Fussballer die Regeln des Spiels kennen muss, so muss der E-Sportler ebenso alles über sein Spiel wissen. Wer jetzt aber denkt, der große Unterschied zwischen Sport und E-Sport ist, dass der eine nur vorm PC stattfinden und der andere ganze Stadien füllt, der irrt ebenso. Für das letzte Finale des Spiels „League of Legends“ wurden insgesamt 13.000 Karten für das LA’s Staples Center Stadion verkauft und über eine Million Zuschauer schauten sich das Spiel live daheim an.
4. Gaming kann zur richtigen Qual werden
Wer selbst in der obersten Liga mitspielen möchte, muss sich viel Arbeit vornehmen.Die bekanntesten E-Sport-Spiele sind sehr komplex und schwer zugänglich für neue Spieler. Für das Spiel Dota 2 wurde deshalb bereits ein 10.600 Wort langes Dokument veröffentlicht, um Spielern den Einstieg zu erleichtern und somit die Grundprinzipien des Spiels zu lernen. Gleichzeitig gibt es auch zahlreiche Videotutorials für das Spiel. Genauso wie beim richtigen Sport argumentiert man beim professionellen Pro-Gaming, dass man mindestens 10.000 Stunden Training benötigt, um zu den Besten zu gehören.
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5. Südkorea ist das erfolgreichste Pro-Gaming und eSports Land
Südkorea führt die Liste der erfolgreichsten Pro-Gaming Nationen an. Mit zusammengerechnet 18 Millionen $ Gewinn erhielten die Südkoreaner insgesamt schon die meisten Preisgelder im E-Sport Bereich. Danach folgen die USA mit insgesamt 12 Mio. $ und Deutschland befindet sich mit 2,7 Mio. $ gerade einmal auf Platz 5 und somit noch hinter China und Schweden. Experten sehen den Vorteil der Südkoreaner in ihrer schnellen Internetverbindung. In einem Spiel, in dem es um Sekunden geht, hat derjenige Vorteile, dessen Klicks schneller am Server ankommen.
Vom unbekannten Randsport hat sich das Pro-Gaming zu einer ernstzunehmenden Industrie entwickelt. Es werden mittlerweile Turniere mit Preisen in Millionenhöhe dotiert und auch die Anzahl der Fans und Zuschauer nimmt stetig zu. Was haltet ihr davon? Tatsächlich Sport oder doch nur sinnloser Zeitvertreib? Schreibt’s in die Kommentare.
Quelle: readwrite